Geotop Geologische Baumhecke, Schotten Eichelsachsen

Im Vogelsberg hatte nahezu jeder Ort einen oder sogar mehrere kleine Steinbrüche, in denen Material zum Bau von Häusern und Mauern gewonnen wurde. Oft wurden diese auf den Kuppen angelegt, um die Gesteine möglichst effizient gewinnen zu können, ohne den Boden vorher abtragen zu müssen.

Initiative des Monats April 2015

In Eichelsachsen nahe Schotten wurde ebenfalls ortsnah Basalt abgebaut. Die Überreste dieses aufgelassenen Steinbruchs bilden die Grundlage für ein ausgezeichnetes Projekt der Initiativgruppe Eichelsachsen. Im April 2015 erhielt die Gruppe die Auszeichnung „Initiative des Monats April 2015” von „Gemeinsam-Aktiv. Bürgerengagement in Hessen”.

Am Aufschluss sind dicke Säulen zu erkennen. Erkaltet basaltische Lava, so verliert sie an Volumen. Hierdurch entstehen Spannungen innerhalb des Gesteins. Diese werden durch das Bilden von Rissen abgebaut, welche letztlich zur Entstehung von Säulen führt. Die Säulen deuten mit ihren Enden jeweils zur ehemaligen Abkühlungsrichtung - in einem Lavastrom also in Richtung der kühleren Unter- und Oberseite.

Durch die Kraft der Erosion (Verwitterung und Umlagerung) sind große Bereiche des Lavastromes bereits abgetragen, sodass heute nur noch ein kleiner Teil des Lavastromes zu sehen ist. Dieser Prozess kann heute in der Geologischen Baumhecke unter anderem beobachtet werden.

Spur der Natur

Entlang der Baumhecke werden weitere typische Gesteine des Vogelsberges präsentiert. Verschlungene Wege und interessante Ein- und Ausblicke erwarten den Besucher.

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In der unmittelbaren Umgebung ist der Untergrund durch vulkanische Fallablagerungen (Tephra) geprägt. Diese Wechsellagerung aus basaltischen Lavaströmen und heute verfestigten Aschen und Agglomeraten ist typisch für den geologischen Bau des Vogelsbergs und wichtig für den Wasserhaushalt der Region.


Lage, Erreichbarkeit & Begehbarkeit

Die geologische Baumhecke befindet sich sehr gut erreichbar etwa 500 m südöstlich von Eichelsachsen auf einer kleinen Anhöhe.

  • GPS N 50°27'7.0'' E 9°7'16,3''
  • UTM 32 U 508611/5588888

Literatur

  • Ehrenberg, K.-H. & Hickethier, H. (1985). Die Basaltbasis im Vogelsberg. Schollenbau und Hinweise zur Entwicklung der vulkanischen Abfolge. Geol. Jb. Hessen (113), 97–135.
  • Reischmann, T. & Schraft, A. (2009). Der Vogelsberg: Geotope im größten Vulkangebiet Mitteleuropas. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wiesbaden.