Geotop Gilgbachtal

Die mächtige Kraft der Erosion verändert die Oberfläche unseres Planeten jeden Tag. Diese Kraft wirkt langsam aber stetig über große Zeiträume hinweg. Dieser Prozess wird wesentlich durch das Klima gesteuert. So verwittern Gesteine unter tropischen Bedingungen anders als zum Beispiel in nördlichen Breiten.

Blockhalde im Wiesengrund

Noch während der Zeit des aktiven Vulkanismus im Vogelsberg wurden die Gesteine erodiert. Dieser Prozess setzte sich auch fort, nachdem die Vulkane im Vogelsberg vor etwa 15 Millionen Jahren erloschen waren.

Zu dieser Zeit herrschte in der Region ein warmes und feuchtes Klima, wie dies in den heutigen Tropen und Subtropen der Erde zu finden ist. Dabei wurde der basaltische Untergrund zerkleinert, sodass unterschiedlich große Bruchstücke und Blöcke entstanden. Während das feinkörnige Material durch Flüsse verfrachtet wurde, blieben größere Blöcke zurück und bilden zum Teil heute Blockhalden. Im Wasser transportierte Bruchstücke wirken wie Schleifpapier auf den Untergrund. Dadurch kommt es zur Bildung von Tälern, in denen die Flüsse sich immer weiter einscheiden.

Das Gilgbachtal bei Ulrichstein ist das Ergebnis der Erosion – also Zerkleinerung des Gesteins und Umlagerung durch Fließgewässer.

Frisches klares Wasser

Der Vogelsberg ist für seinen Wasserreichtum bekannt. Eine Vielzahl an Quellen in der Oberwaldzone speisen Bäche und Flüsse, darunter auch den Gilgbach.

Das Wasser des Gilgbachs vereinigt sich auf seinem Weg nach Norden mit weiteren Bächen und Flüssen – so zum Beispiel mit der Ohm, der Lahn oder dem Rhein bis letztlich die Nordsee erreicht wird. Dies gilt auch für die Bruchstücke und Partikel des Vogelsberges, die darin transportiert und immer kleiner werden.


Lage, Erreichbarkeit & Begehbarkeit

Das Geotop befindet sich etwa 1,2 km südöstlich des Schlossbergs in Ulrichstein nahe des Selgenhofes.

  • GPS N 50°33'59.0'' E 9°11'54.0''
  • UTM 32 U 514047/5601628

Literatur

  • Ehrenberg, K.-H. & Hickethier, H. (1985). Die Basaltbasis im Vogelsberg. Schollenbau und Hinweise zur Entwicklung der vulkanischen Abfolge. Geol. Jb. Hessen (113), 97–135.
  • Reischmann, T. & Schraft, A. (2009). Der Vogelsberg: Geotope im größten Vulkangebiet Mitteleuropas. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wiesbaden.