Geotop und Naturdenkmal Dicker Stein in Engelrod

Das Geotop bei Lautertal stellt wahrscheinlich den Überrest eines vulkanischen Förderschlotes dar, über den Magma seinen Weg nach oben gefunden hat. Die mächtige Kraft der Erosion (Verwitterung und Abtragung) präparierte den Schlot heraus, wie es in den vier Skizzen unten dargestellt ist:

(1) Während des Vulkanismus wurden Gesteine gebildet, die unterschiedliche Widerstandskraft gegen Verwitterung zeigen. Anmerkung: Der dargestellte Vulkantyp ist nur ein mögliches Beispiel.

(2) Als der Vulkan seine Tätigkeit beendete, setzte die Erosion der Gesteine ein.

(3) Lockermaterial und später auch die den Schlot umgebenden Gesteine wurden zerkleinert und letztlich durch Gewässer abtransportiert.

(4) Das Gestein des Schlotes ist dicht und hart, sodass es der Verwitterung lange widersteht. Es bildet die heute erhöht liegenden Felsen des Geotops.

Im Gestein sichtbare Klüfte entstanden überwiegend durch Abkühlung und die damit verbundene Schrumpfung der Schmelze. Wenn eine Schmelze noch fließt, während sie abkühlt, bilden sich parallele Klüfte in Fließrichtung und dazwischen ergeben sich Platten - wie dies hier teilweise erkennbar ist. Ein Teil der Blöcke ist verkippt und nicht mehr in seiner ursprünglichen Lage.

Das Zusammenspiel aus Gesteinshärte, Verwitterung und Abtragung formte das Geotop im Laufe von vielen Millionen Jahren zu seinem heutigen Erscheinungsbild.

Quelle: Daniel Korb


Lage, Erreichbarkeit & Begehbarkeit

Das Geotop befindet sich an der K131 zwischen Engelrod und Helpershain.

  • GPS N 50°34'50,4'' E 90°14'40,0''
  • UTM 32 U 517307/5603223

Literatur

  • Ehrenberg, K.-H. & Hickethier, H. (1985). Die Basaltbasis im Vogelsberg. Schollenbau und Hinweise zur Entwicklung der vulkanischen Abfolge. Geol. Jb. Hessen (113), 97–135.
  • Reischmann, T. & Schraft, A. (2009). Der Vogelsberg: Geotope im größten Vulkangebiet Mitteleuropas. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wiesbaden.