Tag des Geotops 2021

Sonntag, 19. September

Eingang zum Wildhollloch (Quelle: S. Jost)

Höhle Ortenberg (Quelle: G. Stein, Mainz und Geologischer Dienst NRW)

Der diesjährige Tag des Geotops beschäftigt sich mit einem (meist) unterirdischen geologischen Phänomen: Den Höhlen.

Definiert werden sie als natürlich entstandene Hohlräume, die eine Länge von mehr als 5 m aufweisen und groß genug sind, um von Menschen betreten zu werden. Wir alle kennen große oder kleine Höhlen, aber sie üben trotz aller wissenschaftlicher Erkenntnisse auch heute noch den Reiz des Unbekannten, des Magischen, des dunklen Blicks in das Erdinnere aus, in dem Sagengestalten, Zwerge, Gnome und sonstige Gestalten ihr Zuhause haben und manchmal auch ihr Unwesen treiben.

Alleine die Namen der Höhlen zeugen von der Furcht der Menschen, dass höhere Mächte ihre Hände bei der Entstehung mit im Spiel hatten. Selbst in der Vulkanregion Vogelsberg gibt es Höhlen, die aber der Definition der Betretbarkeit durch Menschen nicht stand halten. Beispiele sind die Geotope und Naturdenkmale Wildhollloch bei Ulrichstein, Frauenloch bei Grebenhain, Frau Holle-Loch bei Lauterbach oder das Drachenloch bei Schotten. Unterirdische Hohlräume mit märchenhaften Schätzen verbinden sich mit Sagengeschichten um Felsgeotope, wobei deren Existenz noch nachzuweisen wäre, wie am Geiselstein oder Alteburgskopf. Dennoch gab es im Basalt des Vogelsberges eine Höhle, wie sie vorher noch nie in Europa gefunden wurde: Im Herbst 1990 wurde in einem aktiven Basaltsteinbruch bei Ortenberg-Bergheim der Hohlraum nach vorangegangenen Sprengarbeiten gefunden. Die Lava-Höhle bestand aus einem einzigen Raum. Die Gesamtlänge betrug 52 m, die durchschnittliche Breite 32 m und galt als größter Höhlenraum Hessens (Quelle: www.lochstein.de). Sogar ein See war darin zu finden. Trotz Bemühungen zur Unterschutzstellung und wissenschaftlichen Dokumentation fiel sie dem Abbau zum Opfer. Nur Bilder und Videoaufnahmen zeugen noch von der Einmaligkeit dieser Entdeckung.

Am Vogelsbergrand nördlich von Steinau a. d. Str. ist eine andere Höhle besuch- und befahrbar (die Bergleute sprechen von Befahren, wenn sie in die Tiefe gehen): Die Teufelshöhle. Sie entstand als Karsthöhle in Kalk- bzw. Dolomitsteinen des Unteren Muschelkalks. Schöne Tropfsteine mit besonderen Formen kann man besichtigen. Ihr Alter beträgt etwa 2,5 Mio. Jahre. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website des Gewerbe- und Verkehrsverein Steinau e.V.

Eine Veranstaltung zum Tag des Geotops soll in Hungen – Langd durch unseren Netzwerkpartner DVG Sektion Vogelsberg erfolgen.