Gestein & Rohstoffe

Der Vogelsberg baut sich aus Ergussgesteinen auf, welche nach dem Aufsteigen flüssiger Gesteinsschmelze aus dem Erdinneren und dem darauffolgenden Erkalten an der Oberfläche entstanden. Es handelt sich hierbei überwiegend um Basalte und Basanite sowie Trachyte. Neben diesen Gesteinen finden sich aber auch vulkanische Auswurfprodukte, sogenannte Pyroklastika im Gebiet. Man unterscheidet hierbei in Aschen, Steinchen (Lapilli) und Tuffe (verfestigte Asche) sowie Bomben (kugelige Brocken).

Der überwiegende Teil des Basalts im Vogelsberg ist sogenannter „Hartbasalt“, der kaum Poren früherer Gasblasen enthält. Er stammt aus Förderschloten, Lavaseen oder den massigen Kernen dicker Lavaströme. Es gibt aber auch porenreichen Basalt, aus dünnflüssigen Lavaströmen, der sich aufgrund seiner Struktur leichter verarbeiten lässt. Wegen seine „Bläschen“ wir er umgangssprachlich „Lungstein“ genannt.

Wenn Magma aus dem Erdmantel aufsteigt, reißt es manchmal Gestein mit nach oben. So findet sich im Basalt des Vogelsbergs Erdmantelgestein aus der Tiefe von etwa 40 bis 60 km. Bestandteile, die durch Schmelzen mit an die Erdoberfläche gebracht wurden bieten eine der wenigen Einblicke in Vorgänge im tiefsten Erdinneren.

Erdmantelbruchstücke, die vom aufsteigenden Basaltmagma eingeschlossen und mit nach oben gebrachtwurden bezeichnet man als Peridotit. Die auch als Olivinknollen bezeichneten Peridotite sind aus großen Mineralen zusammengesetzt. Dazu zählen die grünen Olivine und die meist schwarzen Pyroxene.

Der in der Vulkanregion Vogelsberg vorkommende Peridotit-Einschluss in basaltischer Lava stammt aus dem Erdmantel. Peridotit enthält mindestens 40 Prozent Olivin. Der Rest besteht maßgeblich aus Orthopyroxen, Klinopyroxen und einem aluminiumhaltigen Mineral.

Eine eher selten im Vogelsberg zu findende Form erstarrter Lava ist die Stricklava. Sie hat ihren Ursprung in dünnflüssigen Lavaströmen, deren Oberfläche beim erkalten eine Art „Haut“ gebildet hat. Diese Haut wurde durch Fließbewegungen zu Wellen und Falten geschoben. So lassen sich die einstigen Fließstrukturen noch nach Millionen von Jahren nachvollziehen.

Zähflüssige Lavaströme dagegen sind eher durch eine „krümelige“ Oberfläche gekennzeichnet.

Im Gegensatz zu basaltischem Magma ist trachytisches Magma zähflüssiger. Dadurch können sie Lavadome bilden, die entweder in der Erdkruste stecken oder wächst als Kuppel über dem Krater. Löst sich dieser Dom oder bricht ab, bewegt er sich als Block- und Aschestrom weiter, der von freigesetzten Gasen getragen wird. Ein Beispiel für einen solchen Trachytblock ist auf dem Geopfad ausgestellt.