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Ein aktiver Vulkan, dessen Lava rötlich glühend, sich brodelnd und wabernd über das Land ergießt.

Vulkanismus

Der Vulkanismus im Vogelsberg begann vor etwa 19 Mio. Jahren und erreichte vor ungefähr 17 bis 14 Mio. Jahren seinen Höhepunkt. Ein großer Einzelvulkan, wie oft vermutet, war der Vogelsberg nicht. Entstanden ist er durch eine große Anzahl von Spaltenergüssen und Einzelausbrüchen zwischen denen es auch immer wieder teils längere ruhige Zeiten gab. In der von etlichen Ausbruchsstellen geprägten Region, sind einige ehemalige Schlote aus hartem Basaltgestein erhalten geblieben.

Die verschiedenen Formen und Ausprägungen der einzelnen vulkanischen Ausbruchsorte mit ihren unterschiedlichen Ausbruchsmechanismen haben den Aufbau des Untergrundes der heutigen Landschaft verursacht. Entscheidend war dabei unter anderem die Art des Magmas und die darin enthaltenen Gase, welches entweder ruhig ausfloss oder explosiv herausgeschleudert wurde.

Eine wichtige Rolle spielte dabei das Grundwasser. Traf das aufsteigende heiße Magma auf Grundwasser, kam es oft zu einer schlagartigen Verdampfung, bei der große Trichter in die Landschaft gesprengt wurden. Statt feuerspuckenden Bergen entstanden also eher Löcher in der Erde, welche Maar genannt werden. Ist kein Wasser mehr übrig aber das Magma enthält noch Gase, schäumt es beim Austreten an der Oberfläche auf und Lavafetzen werden herausgeschleudert. Auf diese Weise entstanden die sogenannten Schlackenkegel, also Aufwölbungen aus herausgeschleudertem Material. Sie bildeten sich oft entlang vulkanischer Spalten.

Sobald die Gase im Magma aufgebraucht waren, fanden keine Explosionen mehr statt. Was dann folgte, war ruhiger Vulkanismus. Das bedeutet, das entstandene Loch füllte sich langsam und es entstand ein Lavasee oder im Fall von größeren aufsteigenden Magmamengen, kam es zum Überlaufen und Lavaströme bahnten sich ihren Weg durch die Landschaft.

Unzählige Köpfe von Basaltsäulen bilden eine beeindruckende Steinwand.
Die zu Säulenbasalt erstarrte Ostwand ist ein beeindruckendes Geotop in Amöneburg. Das Besondere hierbei ist, dass sich die Basaltsäulen waagerecht gebildet haben.

Die verschiedenen Arten vulkanischer Aktivität bestimmten welche Ablagerungen und Gesteine letztendlich auf der Erdoberfläche landeten. Fielen beispielsweise die unterschiedlich großen Bruchstücke, die während explosiver Ausbrüche durch die Luft geschleudert wurden, zu Boden, bildeten sich sogenannte pyroklastische Ablagerungen und Gesteine. So entstand im Vogelsberg eine Wechselfolge aus Basalt und pyroklastischen Ablagerungen. Da die weicheren Ablagerungen leichter verwittern und abgetragen werden konnten, sind sie heute an der Oberfläche nicht mehr sichtbar. In einigen offenen Steinbrüchen in der Region lassen sie sich allerdings noch erkennen.