Gackerstein

Das Geotop Gackerstein bei Schotten entstand, als Magma aufstieg und bereits bestehende (ältere) Gesteinseinheiten dabei durchschlug. Der einstige dazugehörige Vulkan ist heute nicht mehr vorhanden. Die Kräfte der Erosion haben diesen soweit abgetragen, dass nur doch die Schlotfüllung – als ein Teil des ehemaligen Förderkanals – übrig ist, der heute als Kuppe erscheint.

Der Gackerstein ist Teil einer größeren Bruchstruktur, welche den Aufstieg des Magmas durch die Erdkruste erst möglich machte. Diese Struktur verläuft von Nord nach Süd, sodass auch andernorts Magma an die Erdoberfläche gelangte, so zum Beispiel der südlich gelegene Bilstein bei Schotten und der Schlossberg Ulrichstein.

Woher ist das bekannt?

Heute ist der Gackerstein eine wunderbare Möglichkeit, die Aussicht zu genießen. Seine vulkanische Vergangenheit ist kaum zu erkennen:

Das Geheimnis ist auf Anhieb nicht so einfach zu lösen: denn mit dem bloßen Auge lässt sich kein Unterschied erkennen. Wird das Gestein jedoch in sehr dünne Scheiben geschnitten, sodass es durchlässig für Licht wird, können unter dem Mikroskop deutliche Unterschiede in der mineralogischen Zusammensetzung erkannt werden. Das bedeutet, dass die umgebenden Gesteine des Gackersteins eine andere Mineralogie besitzen. Das Gestein wird daher als Basanit bezeichnet, es enthält also wenig Kieselsäure (SiO2).

Das Vorkommen des Basanits am Gackerstein, zusammen mit weiteren geologischen Daten, lassen den Schluss zu, dass es sich hier um einen Durchbruch handelt. Das heißt, dass heißes Magma ältere Gesteinsschichten auf seinem Weg zur Oberfläche durchbrach.


Lage, Erreichbarkeit & Begehbarkeit

Zu erreichen ist der Gackerstein über die Extratour Gipfeltour oder vom Parkplatz an der Talstation des Skilifts in Breungeshain.

  • GPS N 50°30'52.7'' E 9°12'14.1''
  • UTM 32 U 514458/5595872

Literatur

Literatur

  • Ehrenberg, K.-H. & Hickethier, H. (1985). Die Basaltbasis im Vogelsberg. Schollenbau und Hinweise zur Entwicklung der vulkanischen Abfolge. Geol. Jb. Hessen (113), 97–135.
  • Reischmann, T. & Schraft, A. (2009). Der Vogelsberg: Geotope im größten Vulkangebiet Mitteleuropas. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wiesbaden.