Totenköppel Lautertal - ein ehemaliger Schlackenkegel?

Die Erhebung des Totenköppels bei Lautertal besteht aus einem Alkalibasalt, der aufgrund der Verwitterungsresistenz die Umgebung überragt. Der Alkalibasalthärtling wird von einem Ring aus Lapilli- und Aschentuff (verfestigte Pyroklastika) umgeben. Der Südhang des Totenköppel wird aus Leuko-Alkalibasalt gebildet.

Vor allem der Ring aus Lapilli- und Aschentuff, der die zentrale Erhebung umgibt, deutet auf einen kleinen vulkanischen Förderschlot hin, der zur Zeit des aktiven Vulkanismus im Vogelsberg Magma zur Erdoberfläche förderte. Vermutlich handelte es sich um einen Schlackenkegel.

Das Zusammenspiel aus Gesteinshärte, Verwitterung und Abtragung formte den Totenköppel im Laufe von vielen Millionen Jahren zu seinem heutigen Erscheinungsbild.

(1) Während des Vulkanismus wurden Gesteine gebildet, die unterschiedliche Widerstandskraft gegen Verwitterung zeigen. Anmerkung: Der dargestellte Vulkantyp ist nur ein mögliches Beispiel.

(2) Als der Vulkan seine Tätigkeit beendete, setzte die Erosion der Gesteine ein.

(3) Lockermaterial und später auch die den Schlot umgebenden Gesteine wurden zerkleinert und letztlich durch Gewässer abtransportiert.

(4) Das Gestein des Schlotes ist dicht und hart, sodass es der Verwitterung lange widersteht. Es bildet die heute erhöht liegenden Felsen des Geotops.

Quelle: Daniel Korb

Auf Spurensuche

Was macht den Totenköppel historisch so interessant?

Was hat es mit Rast- und Versorgungsplätzen sowie Kult- und Sakralstätten auf sich?

Warum hielten sich schottische und irische Mönche auf dem sogenannten Etichesberg auf?

Eine Nachforschung.

 

Download "Der Meicheser Totenköppel (vormals: "Etichesberg") und seine Kirche (2009)

 

Quelle: Helmut Volz, Fulda (2009)


Lage, Erreichbarkeit & Begehbarkeit

Der Totenköppel befindet sich wenige hundert Meter südlich von Meiches und ist über eine schmale Straße zu erreichen.

  • GPS N 50°61'34,70'' E 90°.25'97,94''
  • UTM 32 U 518362/5606897

„Mit dem Fernrohr auf dem Totenköppel ein weiteres Geotop aufgewertet”

Zum Presseartikel (pdf Download)


Literatur

  • Ehrenberg, K.-H. & Hickethier, H. (1985). Die Basaltbasis im Vogelsberg. Schollenbau und Hinweise zur Entwicklung der vulkanischen Abfolge. Geol. Jb. Hessen (113), 97–135.
  • Reischmann, T. & Schraft, A. (2009). Der Vogelsberg: Geotope im größten Vulkangebiet Mitteleuropas. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Wiesbaden.