Hauptwerk der spätgotischen Malerei

Der Flügelaltar der Liebfrauenkirche in Schotten repräsentiert eines der Hauptwerke der Malerei der Spätgotik.

Der Schottener Altar, wie er in der Literatur genannt wird, ist eine der wesentlichsten Bestandteile der Innenausstattung der Evangelischen Stadtkirche Liebfrauen. Angenommen wird, dass er um das Jahr 1400 entstand. Der geöffnete Altar stellt das Marienleben in acht Tafeln vor. In geschlossenem Zustand ist der Altar mit acht Ereignissen aus der Passionsgeschichte bemalt, die aber weniger gut erhalten sind (Krug 2016). Die Kirchenentstehung selbst mit Chor und Querhaus ist um das Jahr 1300 zu datieren. In späteren Jahrzehnten erfolgen zahlreiche Umplanungen, die auf Einflüsse von anderen größeren Kirchen, wie z. B. der Elisabethkirche in Marburg, zurückgingen. Der als Baumaterial verwendete weiche Basalttuff, der wohl aus einem nahe gelegenen Steinbruch stammte, erwies sich in den folgenden Jahrhunderten als anfällig für die Verwitterung, so dass zahlreiche Außenrenovierungen bis in heutige Zeit notwendig wurden.


Quellen

Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Kulturdenkmäler in Hessen; Vogelsbergkreis II.2, Konrad Theiss Verlag, Darmstadt (2016)

Photo: Christina Marx, Hungen