Vogelsberger Höhenvieh

Wussten Sie ……?

dass der Vogelsberg einer Rinderrasse seinen Namen gab?

Das Rote Vogelsberger Höhenvieh, auch als Vogelsberger Rind bezeichnet, ist eine eingetragene Herdbuchzucht und heute in Zeiten der Rückbesinnung auf regionale Produkte und gesunder Tierhaltung wieder ein gefragter Fleischlieferant.

Doch das war nicht immer so, nur einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass wieder ein ausreichender Tierbestand auf den Wiesen der Mittelgebirge grast. Ein Zufallsfund von eingefrorenen Spermaportionen in einer Besamungsstation sorgte für den Wiederaufbau der Population. Gerade mal 20 weibliche Tiere konnten für eine Nachzucht gefunden werden. Mittlerweile existiert wieder ein Bestand von ca. 300 Kühen in Hessen. Verdrängt von der modernen Landwirtschaft, drohten sie auszusterben und als Genreserve verloren zu gehen. Sie sind im Vergleich zu den Hochleistungsrassen, die auf Milchleistung gezüchtet sind, kleiner im Wuchs, haben eine Widerristhöhe von 130 – 145 cm, wiegen zwischen 500 und 1000 kg und können bis zu 40 Jahre alt werden.

Das Rote Höhenvieh ist eine einfarbig rote bis rotbraune Rinderrasse, daher der Name. Sie sind optimal an das Leben in den Mittelgebirgen angepasst, genügsam, robust, umgänglich und gute Futterverwerter. In früheren Zeiten waren sie Milchgeber, Fleischlieferant und Arbeitstier (Zugtier). Ihr Ursprung soll auf die Kelten zurückgehen. Sie werden heute überwiegend als Landschaftspfleger auf den Berg(mäh)wiesen zum Erhalt der Kulturlandschaft eingesetzt. Ein Verein kümmert sich seit 1983 um den Erhalt der alten und gefährdeten Haustierrasse: „Verein zur Erhaltung und Förderung des Roten Höhenviehs e. V.“


Quellen

Titelbild: Susanne Jost

Photo Vogelsberger Kuh: E. L. Leithiger: „Das Vogelsberger Rind und seine Zucht“, Alsfeld 1895