Schwarzer Fluss bei Grebenhain

Wussten Sie schon, dass der Begriff Schwarzer Fluss bei Grebenhain von den zahlreichen Köhlereien, Schmelzstätten und Schmieden im Oberwald zeugt?

Alleine sechs gut erhaltene Schmelzstätten fand man an der oberen Altfell (Schwarzer Fluss) und weitere Schlackenhalden im Bereich der Dorfwüstung „Eigelshain“ am Geiselstein. Noch heute heißt der Walddistrikt östlich vom Taufstein „Köhlerwald beim Urborn“.

Holz für die später industriellen Eisenhütten, wie die Friedrichshütte bei Laubach oder die Eisengießerei in Hirzenhain, wurde bis zum Ende des 16. Jahrhunderts im Vogelsberg geschlagen und verkohlt. Noch heute findet man die kreisrunden-ebenen Köhlerplätze von etwa 8 – 15 m Durchmesser im Wald, manchmal liegen die schwarzen Holzkohlereste frei an der Oberfläche.

Ein letztes bauliches Relikt der Köhlertätigkeit im Vogelsberg findet sich bei Schlitz – Willofs im Wald.

1947 errichtete die Graf Görtzische Forstverwaltung aus 4.100 Ziegelsteinen zwei Meileröfen zur Erzeugung von Holzkohle. Grund war die akute Not an Brennmaterial. Bereits während des Zweiten Weltkriegs wurde Holzkohle aus solchen Öfen für Holzvergasermotoren und Gasmasken gewonnen.

Sie sind als Zeugnis der (Nach-)kriegswirtschaft heute Kulturdenkmal, allerdings leider dem Verfall preisgegeben.

Die beste Parkmöglichkeit befindet sich in etwa 700m Entfernung bei N 50 41.217 E 009 28.947´.


Quellen

Photos: S. Jost (2018)

Koordinaten von www.geocaching.com 

Literatur:

  • Happel, Hofmann, Kubosch; Naturraumführer Naturpark Hoher Vogelsberg, cognitio Verlag, Niedenstein, 1999
  • Krug; Kulturdenkmäler in Hessen – Vogelsbergkreis II.2, Konrad Theiss Verlag, Darmstadt, 2016
  • Sippel, Stiehl; Archäologie im Wald; Landesbetrieb Hessen Forst, Kassel, 2005